Johannes Maulhardt aus dem Eichsfeld war es, der sich 1846 in Hameln niederließ, um sich als Dachdeckermeister selbstständig zu machen. Er war es auch, der sich im Jahr 1848 gegen die Mauerergilde wehrte, die Ihm das Decken der Dächer mit Ziegeln durch den Hamelner Magistrat untersagt.

Am 27. August 1848 gab er in der Zeitung des Dr. Schläger bekannt, dass die königliche Landdroste befand, dass er frei und ungehindert alle Arten von Dachdeckerarbeiten, also auch das Decken mit Ziegelsteinen, vorzunehmen berechtigt ist. Heute, 150 Jahre später ist dieser Streit vergessen, und die heutzigen Inhaber der Firma Josef Maulhardt & Sohn GmbH können auf eine langjährige Firmengeschichte zurückblicken.

Die Ahnentafel reicht sehr weit zurück, und die Dachdeckerei Maulhardt wird heute in der 5. Generation betrieben. „Unsere Vorfahren waren seit eh und je Dachdecker“, bestätigt Christoph Maulhardt, einer der heutigen Geschäftsführer des Unternehmens. Mit seinem Vater Horst und seinem Bruder Stefan beschäftigt er 25 Mitarbeiter in dem Familienbetrieb, unter denen sich stets auch Auszubildende befinden.

Viele Bauten im Landkreis tragen die Handschrift der Firma Maulhardt & Sohn. Erwähnenswert wäre die beispielsweise das heutige Finanzamt, Arbeitsamt und das Verwanltungsgebäude des BHW. Auch die Münsterkirche, das Schloss Hämelschenburg und das Jagdschluß Springe wurden von den Fachleuten (damals noch unter der Leitung des vor zwei Jahren verstorbenen Dachdeckermeisters Josef Maulhardt) neu eingedeckt bzw. saniert.

Aber nicht nur im Landkreis Hameln-Pyrmont, sondern im gesamten Bundesgebiet, sind die gelben Firmenfahrzeuge anzutreffen. Von Wilhelmshafen über Dortmund bis hinunter in den Schwarzwald , von Wernigerode bis Pirna reichen die Baustellen.

Das Aufgabengebiet der Firma Maulhardt ersteckt sich auf jegliche Arbeiten um Dach und Fassade. Neben den Bedachungen an Steil- und Flachdächern, werden Dachrinnen und Fallrohrleitungen und sogar Dachrinnenheizungen (verhindert Eisbildung) montiert.

Fertig-Erker und Wohnraumfenster werden eingebaut wie Schornsteine bekleidet. Balkone und Terrassen werden mit Flüssigkunstoff sanier. „Sämtliche Arbeiten an Neu- und Altbauten, welche Dach, Wand- und Abdichtungstechnik betreffen, wein unser Metier“, fährt Christoph Maulhardt fort. Aber auch mit Feuchtraumisolierungen, Wärmeschutz und Fassadenbau sowie dem Blitzschutz kennt man sich bestens aus.

Die Firma Maulhardt war für viele im Landkreis der Vorreiter. Sie war der erste Dachdeckerbetrieb, der Ziegelsteine auf dem Dach verlegen durfte, sie hat 1886 in Bodenwerder auf dem Kirchturm den ersten Blitzableiter installiert, sie verarbeitet seit fast 20 Jahren Flüssigkunstoff als Abdichtung und entsorgt seit 1991 Hart- und Weich-Asbest. Das Unternehmen wuchs in all den Jahren kontinuierlich. Das Hauptgeschäft basiert heute auf Sanierungen im gewerblichen sowie privaten Bereich.

Komplizierte arbeiten bereiteten den Mitarbeitern noch nie große Kopfzerbrechen, auch Sonderwünsche der Kunden werden problemlos gelöst. „Ein Dachdecker muss bei der heutigen Vielfalt der Materialien und deren Verträglichkeit untereinander ein halber Chemiker sein. Er muss ganz genau wissen, welchen Kleber oder welches Quellschweißmittel er bei den verschiedenen Folien einsetzen darf“, so Horst Maulhardt.

Ganz heikel ist in diesem Zusammenhang die entsorgung von Asbest. „Jeder von uns weiß heute, wie vor Jahren mit Asbestmaterialien umgegangen worden ist. Nicht immer wurde hier gewissenhaft und im Sinne der Umwelt gearbeitet. Die Entsorgung ist seit 1991 nach strengen Regeln und Vorschriften der TRGS 519 vorzunehmen“, erzählt Juniorshef Christoph Maulhardt.

Aber auch dieses Problem hat die Firma Maulhardt natürlich voll im Griff und wird auch in Zukunft immer das Optimalste der Zufriedenheit Ihrer Kundschaft herausholen.

 

Quelle: DEWEZET